Benediktiner - Workshop
Benediktiner - Ideal und Wirklichkeit. Das Beispiel St. Blasien
25 Tübinger Studierende der Katholischen Theologie/Kirchengeschichte besuchten am 2. und 3. November 2012 einen Workshop, der sie nach Mannheim in die Ausstellung "Benedikt und die Welt der frühen Klöster" und nach Karlsruhe ins Generallandesarchiv führte. Die eindrucksvollsten Exponate in der Mannheimer Ausstellung stammen aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Blasien. Daher blieb an beiden Tagen St. Blasien zentrales Thema des Workshops, der von Prof. Dr. Andreas Holzem und Prof. Dr. Hans-Reinhard Seeliger geleitet wurde.
73 Kapitel umfasst die "Regula Benedicta", die Benedikt von Nursia im 6. Jahrhundert für seine Gemeinschaft in Monte Cassino verfasst hatte. Dieses Regelwerk, das von der Studierendengruppe am Freitagabend gelesen und diskutiert wurde, wurde zwar in den folgenden Jahrhunderten von allen benediktinischen Frauen- und Männerklöstern und auch von Zisterzienser- und Trappistengemeinschaften übernommen; Allerdings wurde die Regel keineswegs immer realisiert.
Einblick in ein großes Archiv und in die Arbeit von Archivaren gewährte am Samstag der Direktor des Generallandesarchiv (GLA) Karlsruhe, Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann. Er führte durch das bedeutende Archiv und erläuterte den Baukörper des GLA - das folgende Bild zeigt die Gäste des GLA im gläsernen Verbindungsgang zwischen Neu- und Altbau:
Durch das Entziffern und Verstehen archivalischer Schriften aus dem Umkreis von St. Blasien gewannen die Tübinger Besucher einen ersten Einblick in die Welt des archivalischen Forschens. Die bearbeiteten Schriften stammten aus der Zeit zwischen den Reformen Josephs II. (Josephinismus) und der Aufhebung des Klosters 1807 (Säkularisation). Aus ihnen konnte erschlossen werden, wie die Beteiligten in und um St. Blasien diese Zeit des gesamtgesellschaftlichen Umbruchs empfanden und wie das Alltagsleben und die Praxis religiösen Handelns beeinflusst wurde.
Betreuungsteam: Prof. Dr. Andreas Holzem, Prof. Dr. Hans-Reinhard Seeliger, Dr. Maria E. Gründig
Bilder: Hans-Reinhard Seeliger
Text: Maria E. Gründig