Studientagung 2014
Lutherbildprojektionen und ein ökumenischer Luther.
Katholische und evangelische Entwürfe Martin Luthers in Früher Neuzeit und Moderne.
Weingarten (Oberschwaben), 18.-20.09.2014
Das Gedenkjahr der Reformation 2017 löst bereits jetzt eine große Resonanz aus. In den vergangenen 500 Jahren sind nicht nur an die Reformation, sondern auch an die Person Martin Luthers vielfältige Deutungen und Identifikationen herangetragen worden. Diese bestimmen, teils nur wenig bewusst, auch unsere heutigen Vorstellungen von Inhalt, Bedeutung und Wirkung der Reformation und des Reformators nachhaltig mit.
Diese Interpretationsmuster gilt es im Vorfeld des Jahres 2017 in ökumenischer Absicht ins Bewusstsein zu heben und kritisch zu bedenken.
zu Tagungsbericht HSozKult von Maria E. Gründig, Stuttgart
zu Pressebericht zur Tagung von Bernd Buchner, Frankfurt
Die Drucklegung der Referate wird derzeit vorbereitet.
Tagungsprogramm
Friederike Nüssel (Heidelberg): Das Lutherbild der frühen Orthodoxie (Gnesiolutheraner, Herrgottskanzlei)
Peter Walter (Freiburg): Der Ketzer Luther: Roberto Bellarmino und die Kontroversliteratur
Sabine Holtz (Stuttgart): Der gepredigte Luther I - Vorbild der evangelischen Konfessionalisierung
Andreas Holzem (Tübingen): Der gepredigte Luther II - Häretisierung in der katholischen Konfessionalisierung
Anja Ottilie Ilg (Trier): „Lutheri Herzensfreund". Zur Vorstellung Lukas Cranachs d. Ä. als enger Freund Luthers in Wissenschaft, Literatur und Kunst
Martin H. Jung (Osnabrück): Martin Luther im Pietismus
Albrecht Beutel (Münster): Martin Luther als Gewährsmann der deutschen Aufklärung
Claus Arnold (Mainz): Der katholische Luther im 19.Jahrhundert: Heinrich Denifle und die Anfänge einer vermittelnden Lutherforschung
Volker Leppin (Tübingen): „Lutherrenaissance" und „dialektische Theologie": von Karl Holl zu Karl Barth
Jürgen Kampmann (Tübingen): Das Lutherbild der evangelischen Kirche in der nationalsozialistischen Zeit
Michael Beyer (Leipzig): Luther, Müntzer und der Bauernkrieg in der DDR-Historiographie
Filmabend. Gezeigt wird der letzte große Lutherspielfilm (2003)
Esther Wipfler (München): Der Wandel des Lutherbildes im Spielfilm
Norbert Haag (Stuttgart): Luther in Württemberg. Das Beispiel der Dekanatsberichte
Martin Treu (Wittenberg): Das Bild Luthers zwischen evangelischer Volksfrömmigkeit und deutschem Nationalbewusstsein
Inhaltliche Fragen an die Geschäftsstelle,
Dr. Maria E. Gründig, 0711/1645560, gruendig@gv-drs.de.