Buchpräsentation zu Fidelis von Sigmaringen
Studiennachmittag in Sigmaringen am Sonntag, den 23. April 2017 und einem Rahmenprogramm am Fidelistag am Montagabend, den 24. April 2017.
Im Zentrum der gut besuchten Tagung stand die Präsentation der Dissertation über Fidelis von Sigmaringen durch den Autor Dr. Matthias Emil Ilg.
Constantia et Fortitudo – Beständigkeit und Tapferkeit – so der Titel seiner Dissertation von Matthias Ilg, waren für katholische Märtyrer des konfessionellen Zeitalters die verbindlichen Tugenden, die gleichzeitig für den Konfessionsstaat habsburgischer Prägung galten. Für den Buchautor war es naheliegend, seine kürzlich erschienene Dissertation, die er nun in Sigmaringen präsentierte, mit diesem Begriffspaar zu überschreiben.
In seiner Publikation beschreibt der Autor einen Märtyrerkult, der sich seit dem Dreißigjährigen Krieg um den 1577 in Sigmaringen geborenen Marcus Rey entwickelte. 1622 wurde der zehn Jahre zuvor in den Kapuzinerorden eingetretene studierte Jurist, der den Ordensnamen Fidelis annahm, während einer Missionsreise im konfessionell hart umkämpften Graubünden von reformierten Bauern erschlagen. In den folgenden Jahrzehnten begann eine vielfältige Verehrung. Matthias Ilg wird in seinem Vortrag den Fideliskult als religiöses Gesamtkunstwerk nachzeichnen, das seine Eigenart aus dem Spannungsfeld zwischen „Pietas Austriaca“ und „Ecclesia Triumphans“ gewann und einen wichtigen Beitrag zur konfessionellen Identitätsbildung lieferte.
Vor der Buchpräsentation berichtete Dr. Christian Schweizer, Leiter des Provinzarchivs der Schweizer Kapuziner in Luzern, über neue Forschungen des Kapuzinerordens.
Programm Sonntag, 23. April Programmflyer
15:00 Uhr Treffpunkt Hauptportal der Pfarrkirche St. Johann: Kirchenführung, mit Orgelimpressionen
16:00 Uhr Treffpunkt Fidelishaus, Fidelisstraße 1:
Eintreffen bei Kaffee, Tee, Gebäck. Mit kurzer Führung durch die Kapelle des Fidelishauses
Begrüßung
Pfarrer Ekkehardt Baumgartner, Sigmaringen
Fürst Karl Friedrich von Sigmaringen, Sigmaringen
Vortrag
Dr. Christian Schweizer, Luzern: Fidelis von Sigmaringen und die Kapuziner. Neue Forschungen des Kapuzinerordens aus Rom, Luzern und Münster
Buchpräsentation
Dr. Matthias Emil Ilg, Winnenden: Fidelis von Sigmaringen. Zum Wandel eines Kultes
Bibliographische Angaben: „Constantia et Fortitudo. Der Kult des kapuzinischen Blutzeugen Fidelis von Sigmaringen zwischen Pietas Austriaca und Ecclesia Triumphans. 2 Bände, 1.480 S., Aschendorf-Verlag 2017. kart., € 88,00.
Moderation
Dr. Maria E. Gründig, Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dr. Volker Trugenberger, Hohenzollerischer Geschichtsverein
Bei einem Apéro blieb im Anschluss Zeit für Austausch und Begegnung.
Ein Rahmenprogramm zeigte unseren Gästen einige Besonderheiten Sigmaringens: Am Sonntag führte uns Dr. Volker Trugenberger zunächst durch die Pfarrkirche St. Johann, wo uns zudem Orgelimprovisationen erwarteten. Anschließend lud die Pfarrei St. Johann im Fidelishaus – dem Geburtshaus des 1746 heiliggesprochenen Fidelis – zu einer kurzen Führung in die Fideliskapelle und zu einer kleinen Stärkung ein. Nach den Referaten blieb Zeit für Begegnung und Austausch.
Unsere Gäste hatten am Montag, den 24. April die Möglichkeit, den Sigmaringer Fidelistag mitzuerleben. Nach dem Festgottesdienst in St. Johann um 19 Uhr, bei dem der Beuroner Erzabt Tutilo Burger OSB die Festpredigt hielt, ging der Weg der anschließenden Lichterprozession zu Ehren des Hohenzollerischen Landespatrons Fidelis von Sigmaringen auf den Schlossberg, in die Portugiesische Galerie des Schlosses, wo der Empfang der Fürstenfamilie stattfand.
Wir bedanken uns sehr herzlich für die großzügige und überaus freundliche Aufnahme bei der Pfarrgemeinde St. Johann in Sigmaringen und ihren Ehrenamtlichen, vor allem jedoch bei Pfarrer Ekkehard Baumgartner für sein großes Engagement bei der Durchführung des Tages.